Anita als Mami von zwei Buben lebt zuckerreduziert

Anita's Zucker Stationen: Vom Zucker Baby zur Botschafterin eines zuckerreduzierten Lebensstils

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HALLO, hier ist Anita und gerne teile ich mit dir meine persönlichen Kontakt- und Prägepunkte mit Zucker in meinem bisherigen Leben und wie es dazu kam, dass ich mich heute für einen zuckerreduzierten Lebensstil und Diabetes Prävention aktiv einsetze. 

Ich war ein Zucker-Baby

Ich bin Anita, Mitgründerin von tasty spready. Schon als ungeborenes Kind machte ich meine erste Bekanntschaft mit dem Thema Zucker, allerdings aus einer recht besonderen Perspektive. Meine Mutter litt während meiner Schwangerschaft an Gestationsdiabetes, einer Form von Diabetes, die Frauen während der Schwangerschaft entwickeln können. Diese Diagnose zwang sie, ihren Zuckerkonsum drastisch zu reduzieren und eine zuckerreduzierte Ernährung zu verfolgen. Obwohl ich damals natürlich nichts davon wusste, war dies meine erste, wenn auch unbewusste, Begegnung mit dem Einfluss von Zucker auf den menschlichen Körper und die immense Bedeutung, die einer ausgewogenen Blutzucker Balance zukommt.


Meine Mutter, sorgte aufgrund einer zuckerreduzierten Ernährung dafür, dass ich gesund zur Welt kam. 

 

Kindheit auf dem Bauernhof

Meine Kindheit verbrachte ich auf einem idyllischen Bauernhof im Kanton Luzern, eingebettet in die malerische Landschaft der Schweiz. Als eines von zehn Kindern war unser Zuhause stets erfüllt von Leben, Lachen und der gemeinsamen Arbeit auf dem Feld und im Garten. Wir hatten drei grosse Gärten und diese versorgten uns nicht nur mit frischen Früchten und Gemüse, sondern ermöglichten es unserer Familie auch, nahezu selbstversorgend zu leben. Ein grosser Vorteil für uns war, dass wir fast dadurch fast keine industriell verarbeiteten Lebensmittel zu uns nahmen, wovon wir heute leider einen grossen Teil vom sogenannten zugesetzten auch "versteckten" Zucker zu uns nehmen. Diese enge Verbundenheit mit der Natur und dem Ursprung unserer Nahrung prägte meine Einstellung zum Essen und zum Leben grundlegend und bin ich meinen Eltern sehr dankbar. 


Ironischerweise waren Zuckerrüben Teil unseres landwirtschaftlichen Zyklus und wesentlich für unsere Direktzahlungen vom Bund, doch der daraus gewonnene Zucker spielte in unserem Haushalt eine untergeordnete Rolle. Wir verwendeten ihn bewusst und sparsam. Eine Ausnahme in unserem Zuckerbewusstsein spielte die selbst gemachte Konfitüre meiner Mutter. Sie war eine wahre Künstlerin darin, Konfitüre mit mindestens 50% Zuckeranteil herzustellen, deren Haltbarkeit sich über Jahre erstreckte. Aufgrund des hohen Zuckeranteils war diese Konfitüre sehr gut haltbar, aber leider schmeckte sie kaum nach der Frucht sondern einfach nur zuckersüss.

Meine aktive und sportliche Natur als Kind spielte eine wesentliche Rolle dabei, wie mein Körper Zucker verarbeitete. Ich hatte einen langen Schulweg, den ich täglich viermal zu Fuss zurücklegte, was insgesamt 30 Minuten pro Weg bedeutete. Diese regelmässige körperliche Aktivität, kombiniert mit Tennis, Geräteturnen, Fahrradfahren und Volleyball, sorgte dafür, dass jeglicher Zucker, den ich zu mir nahm, schnell verbraucht wurde. Diese ständige Bewegung half mir, einen gesunden Lebensstil zu führen, lange bevor ich die wissenschaftlichen Hintergründe von Ernährung und Gesundheit verstand. Mein aktives Leben war ein natürliches Gegenmittel gegen die potenziell schädlichen Auswirkungen von Zucker und trug dazu bei, meine Blutzuckerwerte ausgewogen zu halten.

 

Studium über Lebensmittelwissenschaften an der ETH in Zürich

Nach dem Abschluss der Kantonsschule entschied ich mich, ein neues Kapitel meines Lebens zu beginnen und meldete mich für das Studium der Lebensmittelwissenschaften an der ETH in Zürich an. Der Übergang vom ländlichen Leben auf unserem Bauernhof in die pulsierende Grossstadt Zürich war eine enorme Umstellung für mich. An den Wochenenden zog es mich daher immer wieder zurück zu unseren Feldern und Gärten, wo ich die Verbindung zur Natur und zur einfachen, gesunden Ernährung erneut spürte.


Das Studium gab mir die Möglichkeit, in die Tiefen der Chemie und Biologie einzutauchen und alles über Zucker zu lernen - von seiner komplexen chemischen Struktur bis hin zu seiner Rolle in der Ernährungsphysiologie und seinen Auswirkungen auf den Blutzucker. Besonders intensiv beschäftigten wir uns mit der Glykogenese auf Molekularebene, wobei wir alle chemischen Reaktionen detailliert nachvollziehen und erläutern mussten. Diese tiefgreifenden Einblicke in den Aufbau von Zucker in Pflanzen und seine Bedeutung für den menschlichen Körper waren für mich stets sehr faszinierend.


Während dieser Zeit änderte sich meine Ernährung drastisch. Fruchtjoghurts, Müesli, Orangensaft und Desserts – Lebensmittel, die in meiner Kindheit eine Seltenheit waren – fanden nun regelmässig den Weg auf meinen Teller. Mein täglicher Zuckerkonsum stieg auf etwa 100 Gramm, was viermal höher war als der empfohlene Wert. Die Kombination aus einem eigenen Haushalt und dem Mangel an Zeit, bedingt durch das Doppelstudium in Lebensmittelwissenschaften und dem höheren Lehramt, liess wenig Raum für Sport und Bewegung. Rückblickend erkenne ich, dass dies wahrscheinlich die ungesündesten Jahre meines Lebens waren.


Diese Zeit an der ETH war nicht nur eine akademische Herausforderung, sondern auch eine persönliche. Ich lernte nicht nur über die Auswirkungen einer zuckerreichen Ernährung auf die Gesundheit und die Bedeutung der Blutzuckerregulation durch Insulin und Glykogen, sondern auch, dass Wissen allein nicht ausreicht, um gesunde Lebensentscheidungen zu treffen. Was ich jedoch damals nicht wusste, so bildeten diese Erfahrungen und Erkenntnisse, die ich während meines Studiums gewonnen habe, die Grundlage für die Entwicklung meines persönlichen und beruflichen Lebensweges hin zu einem bewussteren und gesünderen Umgang mit Zucker.

 

Mein Schokoladenjob

Kurz nach meinem Studium landete ich wohl in der süssesten meiner bisherigen Laufbahn: bei der Chocolat Frey AG, die heute als Delica AG bekannt ist. Als Gruppenleiterin in der Produktentwicklung fand ich mich in einem wahr gewordenen Schokoladentraum wieder. Meine Aufgabe war es, gemeinsam mit meinem Team innovative Schokoladensorten, Osterhasenformen und exquisite Pralinen zu kreieren. Ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit war das Probieren – eine Aufgabe, die so verlockend wie herausfordernd war. Täglich umgeben von unwiderstehlichen Düften und der ständigen Verfügbarkeit von Schokolade, stieg mein Zuckerkonsum auf etwa 150 Gramm täglich.


Zu diesem Zeitpunkt entschied ich mich, meinen sportlichen Aktivitäten mehr Raum zu geben. Mountainbiken, Klettern, Joggen und Windsurfen wurden nicht nur zu meinen Hobbys, sondern auch zu unverzichtbaren Bestandteilen meines Alltags, um die Balance zu halten. Diese regelmässige körperliche Betätigung ermöglichte es mir, trotz des hohen Zuckerkonsums, sogar ein paar Kilogramm abzunehmen. Rückblickend bin ich überaus dankbar für diese Kombination aus beruflichem Genuss und persönlicher Disziplin. Ohne meinen aktiven Lebensstil hätte die süsse Verführung meiner Arbeit womöglich zu einer deutlichen Gewichtszunahme geführt. Doch dank meiner Entscheidung, Bewegung fest in meinen Tagesablauf zu integrieren, konnte ich meine Blutzuckerwerte im Gleichgewicht halten und blieb fit und gesund – ein Zustand, der in direktem Kontrast zu den zuckerreichen Versuchungen meines Schokoladenjobs stand.

 

Der Wendepunkt: Meine Schwangerschaftsdiabetes

Im Jahr 2016, im Alter von 36 Jahren und während meiner zweiten Schwangerschaft, traf mich die Diagnose der Schwangerschaftsdiabetes wie ein Schlag. Dieser Moment war ein tiefgreifender Wendepunkt in meinem Leben. Plötzlich wurde mir bewusst, dass es nicht nur um meine eigene Gesundheit ging, sondern auch um das Wohl meines ungeborenen Sohnes. Von einem Tag auf den anderen verzichtete ich vollständig auf Industriezucker und zugesetzten Zucker. Ich vertiefte mich in das Studium der Nährwertangaben von Lebensmitteln und begann, mich sehr bewusst und achtsam zu ernähren. Mein neues Regiment beinhaltete, meinen Blutzuckerspiegel täglich etwa 20 Mal zu messen, was mir half, meinen Körper und seine Reaktionen auf verschiedene Nahrungsmittel und Umstände besser zu verstehen.


Die Diagnose lehrte mich, wie stark Stress und Schlaf meinen Blutzuckerspiegel beeinflussen. Ein kritischer Punkt war erreicht, als meine Ärztin mich für einige Wochen krank schrieb, um mir zu ermöglichen, mein Leben mit einem 60%-Pensum und der Betreuung meines einjährigen Sohnes zu entschleunigen. Diese Zeit der Ruhe und des reduzierten Stresses zeigte deutlich, wie negativ sich Stress auf die Verdauung und insbesondere auf den Zuckerstoffwechsel auswirken kann.


Meine Schwangerschaft verlief trotz der anfänglichen Herausforderungen sehr gut. Ich blieb aktiv und fit, nahm insgesamt 5 Kilogramm weniger zu als bei meiner ersten Schwangerschaft und fand schnell wieder zu meiner körperlichen Form zurück. Das wichtigste Ergebnis dieser ganzen Erfahrung war jedoch, dass unser Sohn kerngesund zur Welt kam.


Diese Erfahrung mit Schwangerschaftsdiabetes war nicht nur ein Weckruf für einen gesünderen Lebensstil, sondern auch ein tiefgreifendes Lernen über die Auswirkungen unserer Ernährung und Lebensweise auf unseren Körper und unsere zukünftigen Generationen. Sie hat mich gelehrt, dass weniger Zucker essen und eine zuckerreduzierte Ernährung essentielle Schritte hin zu einem gesünderen, ausgeglichenen Leben sind, nicht nur für mich, sondern für meine ganze Familie.

 

Der Weg hin zu einem Diabetes präventiven Leben

Nachdem die Schwangerschaftsdiabetes mit der Geburt meines Sohnes wieder verschwand, eröffnete sich mir eine einmalige Chance – eine Chance, die mein Leben nachhaltig verändern sollte. Diese Erfahrung von etwa fünf Monaten, in denen ich einer Krankheit ins Auge blickte, die dann wieder von mir wich, hat mich bis in meine tiefsten Grundwerten geprägt. Die positiven Veränderungen, die ich in meinem Körper, meiner Psyche und meinem allgemeinen Wohlbefinden wahrnahm, waren so eindrucksvoll, dass für mich feststand: Ein Rückfall in alte, zuckerreiche Ernährungsgewohnheiten kam nicht in Frage.


Unterstützt durch eine hervorragende Diabetologin, gelang es mir, meinen Lebensstil umzustellen und zwar trotz dem oftmals stressigen Alltag mit zwei kleinen Buben und einer Führungsposition bei der Arbeit. Ich ernähre mich seither bewusst zuckerreduziert, achte auf regelmässige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, genügend Schlaf und übe Achtsamkeit. Diese ganzheitliche Herangehensweise verbesserte nicht nur meine Gesundheit, sondern steigerte auch mein Wohlbefinden und meine Lebensqualität erheblich.
Die regelmässige Überprüfung meiner Blutzuckerwerte über CGM (kontinuierliche Blutzuckermessung) sowie dem 3-Monatezucker, brachte durchweg positive Ergebnisse. Diese Messungen, zusammen mit der Bestätigung meiner Diabetologin, dass mein präventiver Lebensstil Früchte trägt, motivieren mich täglich aufs Neue.

Das Risiko, später selbst an Diabetes zu erkranken, ist für mich aufgrund meiner familiären Vorgeschichte – beide Elternteile leiden an Typ-II-Diabetes – überproportional hoch. Diese Tatsache macht mir die Bedeutung meines täglichen Engagements für einen gesünderen Lebensstil noch bewusster.


Mein Ziel ist es nun, nicht nur für mich selbst ein gesundes Leben zu führen, sondern auch anderen Menschen die Augen für die Vorteile eines Lebens mit weniger Zucker zu öffnen. Ich möchte durch mein Beispiel und meine Erfahrungen inspirieren und motivieren, den Weg zu einem gesunden und zufriedenen Leben einzuschlagen – frei von den Fesseln des Zuckers. Es ist eine Reise, die Disziplin und Hingabe erfordert, aber die Belohnungen sind unermesslich und reichen weit über die eigene Gesundheit hinaus. Schritt für Schritt täglich "EIFACH BITZELI" weniger Zucker essen und man kommt seiner zuckerreduzierten Ernährung schrittweise näher.