Es ist ein Zusammenfügen von Puzzle Teilen, langsam kommen alle Vorbereitungen zusammen. Die Quetschbeutel sind da, eindrücklich, es sind ein paar kartönerne Kisten, die der Kurier auf dem Vorbeiweg ausgeladen hat. Im Vergleich, bei einer uns bekannten Konfitürenfabrikation wird eine vergleichbare Anzahl von leeren Konfigläser mit dem LKW von weit her angekarrt und in das riesige Leergutlager gestellt. Soviel zum CO2 Fussabdruck, die Verwertung und das (grundsätzlich ja sehr gute) Recycling noch gar nicht eingerechnet. Bei uns stehen nun ein paar Kartons mehr im Wohnzimmer der kleinen Wohnung in Altstetten, was für ein Unterschied.
Wir als kleine tasty spready waren auf der Suche nach einem Abfüller unseres Brotaufstriches in die leichten Quetschbeutel. Eigentlich kein Problem, nur die hiesigen Abfüller bewegen sich alle erst ab mindestens einer Tonne (!!) Abfüllmaterial, was für uns als kleines Startup jenseits der Möglichkeiten ist. Also musste, wie so oft, wieder zu unserer Lieblingsbeschäftigung gegriffen werden: Lösungen finden. Unsere Lösung besteht darin eine eigene kleine Abfüllanlage zu kaufen. Die Gedanken dahinter sind die Flexibilität, welche uns eine eigene Maschine bringt, wie auch das Kostendach tief zu halten, und vor allem können wir so unsere kleinen Mengen selber abfüllen. Auch wenn wir irgendwann in ferner Zukunft tatsächlich eine Tonne pro Produktionszyklus herstellen sollten, kann die kleine Maschine für Kleinserien, spezielle Kundenwünsche, Saisonprodukte und Prototypen immer weiterverwendet werden. Also her damit…. Nur wo kriegt man sowas? Der Markt für solche Maschinen ist nicht so gross und übersichtlich wie man es sich sonst in Internet gewohnt ist. Vor allem hat noch keiner Konfitüre in Quetschbeutel abgefüllt, das kommt ja klassisch im schweren Glas. Wir haben eine andere Textur als irgendwie Püree oder Kindernahrung, was gelegentlich in Quetschbeutel abgefüllt wird. So musste mit allen möglichen Lieferanten in ganz Europa zuerst Abfüllversuche mit unserem Produkt durchgeführt werden, was mehr oder weniger gut ging, aber sicher mehr als weniger aufwändig war. Wir haben schlussendlich unser wunderbares hightech Edelstahlkunstwerk im europäischen Süden gefunden, in einer kleinen Manufaktur geführt vom Patron, der uns auch die Maschine eindrücklich demonstrierte.
Nun musste die Maschine nur noch zu uns. Ein Versand wurde offeriert, aber als Start-up macht man halt vieles, oder fast alles selber, den Kosten zuliebe, und schliesslich kauft man auch nicht alle Tage eine Maschine, so machten wir uns mit unserem Privat-Büsli auf den Weg ins nächste Abenteuer, die Aus- und Einfuhr einer solchen Maschine über die Grenze. Ehrlicherweise hätte ich nie gedacht was da für eine Bürokratie dahintersteckt, unglaublich, nur zu verständlich das grössere Firmen sich der EU Zollunion anschlliessen wollen, um diesen Spiessrutenlauf zu eliminieren.
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